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Trails der Hochplatte

Länge: 22 km
Höhenmeter: 1220 hm
Level: 3

Mountainbike Klassiker mit Trailoption im oberen Teil und den Pfaden des Strehtrumpf zum Abschluß

im Anblick der Kampenwand

Diese Tour ist ein Potpourri aus den Elementen abwechslungsreichen Bikens: Trails, Karrenwege, gepflegte Forstautobahnen und die Aussicht auf Kampenwand und Chiemsee bietet echte »Wow-Effekte«.

auf anregender Trailabfahrt

»Diesen Weg kann man nicht mit dem Rad fahren, da schiebt ihr fast den ganzen Weg, ich bin selbst Mountainbiker, ich kann das beurteilen«, sagte uns der nette Wandersmann, als wir auf den Trail abbogen. Wie so oft wurde auch hier das eigene Unvermögen zum allgemeinen Maßstab erhoben. Obwohl man eigentlich nur selbst die nötigen Fähigkeiten nicht besitzt, wird verallgemeinert, frei nach dem Motto: Was ich nicht kann, brauchen auch andere nicht zu tun. Dies wird nicht dadurch verbessert, dass der Mann noch andere zufällig anwesende Wanderer um Bestätigung bat und auch erhielt …
Wir sind dann den Weg trotz der übrigens durchaus freundlichen und gut gemeinten Warnung gefahren, und siehe da: Bis auf zwei Weideeinrichtungen konnten wir im Sattel bleiben. Allerdings soll nicht verschwiegen werden, dass der Pfad zumindest zwei S3-Stellen aufweist, die hier mit fünf Sternen bewertet werden. Allerdings sind diese so kurz, dass die gesamte Bewertung dieses Pfads bei vier Sternen bleibt. Die kurzen Abschnitte können leicht geschoben werden.

geruhsame Fahrt auf einem Wiesenpfas zwischen den Trails

Mountainbiken entwickelt sich immer mehr zu einer alpinen Spielart, und es bildet sich genauso wie beim Klettern, beim Bergsteigen oder beim Skilaufen eine Avantgarde heraus, die das Extreme sucht. Während viele Bergradler ihr Glück noch auf platten Forstpisten in Form von Höhenmetern und Kilometern suchen, sucht eine wachsende Biker-Gemeinde die Herausforderung in der Schwierigkeit der Abfahrt. Die Gipfel der Berge, die dem Forstweg-Strampler nur als Hike & Bike-Tour möglich sind, werden zum Ziel dieser Bike-Bergsteiger. Naturgemäß bedeutet dies auch eine Weiterentwicklung der Fahrtechnik, die für viele »normale« Radler ungefähr so unvorstellbar ist wie für einen klassischen Langläufer, der im Tal eine Loipe bewandert, die Steilabfahrt durch eine 40-Grad-Rinne. Nur ist es beim Skilauf und natürlich auch beim Klettern in den Köpfen der breiten Mehrheit angekommen, dass es Leute gibt, die es etwas »schärfer« mögen – und es auch können. Beim Fahrradfahren stehen wir noch am Anfang dieser Entwicklung. So trifft man immer wieder Zeitgenossen, deren Fahrrad-Erfahrung sich auf das erfolgreiche Erreichen einer Eisdiele beschränkt, und die nun glauben, die Möglichkeiten eines Mountainbikes kompetent und allgemeingültig einschätzen zu können. Oder schlimmer noch: die sich ein Urteil über Sinn oder Unsinn einer Unternehmung anmaßen.
Nun, so schlimm war unser Wandersmann nicht. Er war, wie gesagt, ein durchaus freundlicher Mann, der es offensichtlich gut mit uns meinte. Bei allen gut gemeinten Ratschlägen vergaß er allerdings, dass seine Fähigkeiten auf dem Fahrrad nicht das alleinige Maß der Dinge sind.

das erste Stück der Auffahrt ist ein spannender Trail

Diese Tour bietet allerdings sehr viel mehr als diese Trailabfahrt. Zuallererst ist da diese geniale Trailauffahrt zu nennen: durchgehend befahrbar, doch gespickt mit immer wieder kleinen Herausforderungen, vor allem in den Serpentinen. Leider – oder zum Glück – radelt man dann doch auf dem überwiegenden Teil der Auffahrt über die Forststraße.
Nachdem der Bergradler lange durch den Wald strampelt, trifft ihn die Wucht der Ausblicke oben im freien Gelände um so heftiger. Untypisch für den Chiemgau erreicht man erst kurz vor dem höchsten Punkt der Tour das baumfreie Gelände. Nach einer Pause hat man nun die Wahl, über den besagten Trail die Abfahrt einzuleiten oder diesen auf der Forststraße zu umfahren. Es ist beileibe nicht so, dass die Trailabfahrt bis ins Tal ginge – die Forstämter haben hier genügend schwerlastfähige Trassen gebaut und bekiest, auf denen nun das Gros der Wanderer und Radfahrer in dieser Region unterwegs ist.

nur wer keinen Fuss auf den Boden setzt darf sich „Uphillking“ nenen

Im Lauf der Abfahrt bietet die Hefteralm eine schöne Einkehr mit qualitativ gutem Angebot an Speisen und Getränken. Dies ist eine willkommene Stärkungsmöglichkeit, denn danach geht es auf die Pfade des Strehtrumpfes – Klassiker aus den Anfängen des Mountainbikens. Wer die engen Kehren auch ohne Hinterradversetzen – und selbstverständlich ohne Rutschen – meistert, ist die wahre Kurven-Queen oder der Kurven-King.

Ausgangspunkt
Der Startpunkt ist der Parkplatz im Zentrum von Marquartstein an der Staudacher Straße gegenüber der Hypovereinsbank-Filiale. Man fährt auf der B305 und sieht dann rechts die Parkplätze.
Anfahrt
A8 Richtung Salzburg bis Anschlussstelle Bernau und von dort der B305 über Bernau nach Marquartstein folgen

Fahrspaß: Schöne, z.T. auch schwierigere Trails, aber auch etwas eintönige Forststraßen. Alles in allem ein gelungener Kompromiss zwischen Fahrspaß und Vorankommen.
Landschaft: Hat man erst mal den Waldgürtel überwunden, sind die Ausblicke grandios (der Waldgürtel ist allerdings breit bei diesen beiden Touren).
Kultur: Museum Salz und Moor (www.grassau.de/de/museum-salz-moor-klaushaeusl) inkl. Moorerlebnisweg; Das „Klaushäusl“ist die einzige vollständig erhaltene und in ihrer Inneneinrichtung weitgehend wiederhergestellte Pumpstation an der historischen Soleleitung nach Rosenheim. Bayerisches Moor- und Torfmuseum, www.torfbahnhof-rottau.de bietet 3 Schwerpunkte: den Torfbahnhof Rottau, das Moor-und Torfmuseum mit zahlreichen Exponaten und eine Fahrt mit der Feldbahn.

Einkehrmöglichkeiten:
In Marquartstein u.a. Burg-Café; Staffnalm, Grassauer Hütte, Hefteralm;
Übernachtungen: In Marquartstein u.a. Gasthaus Prinzregent, Loitshauser Str. 5, Tel. 08641/97470, www.gasthof-prinzregent.de; in Staudach-Egerndach: Gasthof Mühlwinkl, Mühlwinkl 12, Tel. 08641/2414, www.gasthof-muehlwinkl.de

Streckenprofil:
Forststraße:  13,7 km
Asphaltweg: 1,3 km
Straße: 3 km
Pfad, Wanderweg: 8 km

eine der verblockten Passagen im oberen Teil des Weges

Roadbook für GPS Verweigerer

km    Höhe    Beschreibung
0         542     Parkplatz, Start. Die Dorfstraße nach Westen fahren. Nach 610m rechts in den Jägerweg abbiegen und diesem weitere 370m folgen, dabei alle Abzweigungen ignorieren. Bei den Häusern am Waldrand dem Wanderweg rechts Richtung Grassauer Almen folgen.
1,7      643      Geradeaus weiter bergauf fahren, den rechten Abzweig liegen lassen.
2,5      766      Links bergauf den Pfad fahren, NICHT geradeaus weiter und NICHT den Bachlauf überqueren.
3,3      839      Der Wanderweg trifft nach einem kurzen sehr steilen Stück auf die Forststraße. Dieser bergab (!) nach links folgen.
4,5      727      Rechts auf den Kiesweg abbiegen und bergauf fahren Richtung Kampenwand/Hochplatte.
6,5      1015     In einer Linkskurve weiter auf diesem Weg Richtung Kampenwand/Hochplatte fahren. Alle Abzweigungen ignorieren und immer in dieser Richtung weiterfahren.
7,4      1133    Geradeaus fahren, rechten Abzweig liegen lassen.
8,5      1315    Plattenalm; dem Weg weiter bergauf folgen.
9,3      1421    An einem Gatter erreicht die Forststraße ihren höchsten Punkt. Hier biegt auch der Wanderweg zur Hochplatte ab (noch 165Hm, ca. 20Min. zu Fuß). Weiterfahren zum bald sichtbaren Grassauer Haus.
10,4    1331    Grassauer Haus. Nach der Pause fahren wir den gleichen Weg zurück zu Wegweiser Nr 7
Trail-Variante (****): Wir fahren 750m zurück und biegen dann rechts auf den Wanderweg Richtung Marquartstein ab. Diesem Weg folgen wir 1,5km, bis er auf den Forstweg der Hauptroute trifft, dem wir nun nach links folgen Wegweiser Nr 12
13,5    1315   Links abbiegen.
13,9    1277   Von links trifft der Wanderweg der Trail-Variante auf den Forstweg . Weiter geradeaus auf dem Weg bleiben, dabei alle Abzweigungen ignorieren.
15,6    1025   Im spitzen Winkel rechts abbiegen. Der Weg führt eine kurzes Stück bergauf Richtung Hefteralm. Nun immer auf diesem Weg in dieser Richtung beiben, bis die Hefteralm erreicht wird.
16,9      890   Hefteralm, Rastmöglichkeit. Weiter geht es am Almgebäude vorbei auf den Weg bergab.
18,9      689   Am Parkplatz rechts auf den kleinen Pfad Richtung Strehtrumpf abzweigen. Dieser führt nun ca. 500m bergauf, dann zweigt ein Pfad Richtung Grassau links ab – diesem bergab folgen.
20,3      603   Den Bach auf der Brücke überqueren und dem Weg Richtung Niedernfels folgen. Nach 50m zweigt links ein unscheinbarer Pfad vom Hauptweg ab – diesem nun folgen. Bald trifft der Pfad auf einen Traktorweg am Wiesengelände; diesem nun folgen.
21,2      539   Rechts auf den asphaltierten Weg abzweigen und diesem bis zur Kreuzung in Piesenhausen folgen.
22,3      545   In Piesenhausen links abbiegen und zum Ausgangspunkt zurück radeln.

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