Chiemgauer Highlights
Länge: 68 km
Höhenmeter: 2395 hm
Level: 3
Zwei Tagestour vom Chiemsee zur Kampenwand, weiter zum Spitzstein und wieder retour.
Der Auffahrt von Bernau am Chiemsee zum bekanntesten Berg der Region folgt eine Trailabfahrt auf königlichen Wegen ins Tal von Sachrang, von wo aus man dann wieder hinauf zum Spitzsteinhaus strampelt. Die Höhepunkte dieser Tour sind neben den landschaftlichen Kontrasten von Bergen und »Bayerischem Meer« die schönen, im Allgemeinen eher leichten Trailfahrten.
Bekanntlich liebte König LudwigII. von Bayern die Bayerischen Alpen. Er nutzte seine königlichen Privilegien und ließ zu seiner Erbauung verschiedene Reitweg an »seinen« Bergen einrichten – dabei konnte er natürlich nicht ahnen, welche Freude er damit fernen Generationen mit ihren Berg-Fahrrädern bereiten würde. Wahrscheinlich hätte er – gefangen in seinem königlichen Dünkel – diese Wege wieder einebenen lassen, hätte ihm ein Orakel das Wanderer- und Bergradler-Aufkommen des Jahres 2015 vorhergesagt. Denn Fahrradfahren wäre ihm, so er es gekannt hat, als eine unwürdige Fortbewegung der Normal-Sterblichen vorgekommen.
Heute stellt der Reitweg an der Kampenwand eine ideale Alternative zu der steilen Straße dar, da der Reitweg so moderat in der Steigung ist, dass er gut bergauf und bergab befahren werden kann. Dennoch vermitteln die kleinen Stufen, Wurzeln und im oberen Teil auch Felsen ein tolles Fahr-Feeling. Und der Genuss bleibt dabei auch nicht auf der Strecke, da die Schwierigkeiten wirklich moderat sind.
Überhaupt ist die Kampenwand aufgrund ihrer nahen Lage zum Chiemsee und der signifikanten Gipfelstruktur einer der bekanntesten Gipfel des Chiemgaus und überdies noch mit dem größten Gipfelkreuz der Bayerischen Alpen geziert. Dieses zwölf (!) Meter große Gipfelkreuz wurde 1950/51 von den Bürgern der Gemeinde Höslwang in Gedenken an die Gefallenen der beiden Weltkriege errichtet.
Bevor allerdings der Reitweg unter die Räder genommen werden kann, müssen von Bernau am Chiemsee aus startend zuerst einige Höhenmeter und Kilometer auf Forststraßen unter die Stollenreifen genommen werden. Erst weiter oben erreichen wir freies Gelände, wo dann die Auffahrt auf dem Reitweg fortgesetzt wird.
War die Fahrt bis hierher eher anstrengend, so scheint nun Leichtigkeit angesagt zu sein. Der Biker konzentriert sich auf die nächsten Meter, wie er z.B. am besten an den Steinen vorbeikommt oder dort die kleine Stufe erklimmt. Die Gedanken sind weit entfernt vom zähen Kurbeln. Der Puls mag schneller schlagen als je zuvor bei dieser Auffahrt, jedoch: Für den Biker, der diese Herausforderungen annimmt, ist die Wahrnehmung eine ganz andere. Freunde des stupiden Hochtretens finden ihre persönliche Herausforderung auf der supersteile geteerte Almenstraße, die man alternativ zum Reitweg hochzukurbeln kann.
Bald öffnet sich der Blick auf den Chiemsee. Den höchsten Punkt der Tour erreichen wir dann an der Steinlingalm. Der Blick auf das »Bayerische Meer« ist von hier aus wirklich spektakulär! Wer noch weiter nach oben möchte, muss zu Fuß den Steig zum Gipfel in Angriff nehmen – etwa 40Minuten benötigt man vom Radeldepot zum größten Kreuz im bayerischen Alpenraum.
Die Abfahrt erfolgt über den im oberen Teil schon bekannten Reitweg nach Aschau. Von dort geht es meist auf schönen Radwegen weiter nach Sachrang.
Das Spitzsteinhaus ist eine tolle Übernachtungsmöglichkeit für all diejenigen, die an diesem ersten Tag den Anstieg zum Haus noch in Angriff nehmen möchten. Von der Lage und der Aussicht stiehlt allerdings die Altkaseralm, nur wenige Meter oberhalb des Spitzsteinhauses gelegen, diesem die Schau. Für den, der hier nur eine Einkehr sucht, bieten sich hier eine super Rundumsicht, nette Wirtsleute und leckere Speisen – was will der Radler mehr?
Die weitere Fahrt führt in einigem Auf und Ab zur finalen Abfahrt hinunter ins Trockenbachtal. Im folgenden Anstieg radelt man durch die märchenhaft schöne Landschaft nahe der Schlüsselloch-Höhle.
Für die finale Abfahrt nach Hohenaschau bieten sich zwei Alternativen an: Bei trockenen Verhältnissen kann die an sich sehr schöne Trail-Variante nach Hohenaschau empfohlen werden. Sonst ist es besser, den Standardweg nach Hohenaschau zu nehmen, der ebenfalls einige Trail-Elemente enthält, aber doch insgesamt deutlich leichter zu fahren und weniger spektakulär ist.
In Aschau hat man das Allermeiste dieser beiden Bike-Tage dann bereits hinter sich – ein prima Anlass, in der Eisdiele Venezia ein Päuschen einzulegen. Die Qualität des Eises ist weithin bekannt, sodass man vor allem an schönen Sonnentagen mit größerem Andrang rechnen sollte.
Der weitere Weg von Aschau zurück zum Ausgangspunkt ist mitnichten schnödes Streckemachen, geht es doch durch die liebliche Landschaft des Chiemgaus – und da war doch noch etwas: nämlich ein schöner Trail im Wald kurz vor dem Ende der Tour!
Anfahrt
Über die A8 Richtung Salzburg zur Anschlussstelle Bernau, Richtung Bernau auf die B305 abzweigen, in Bernau am Kirchplatz rechts in die Bernauer Straße fahren und dieser 110m folgen bis zur Tourist-Info in der Aschauer Str. 10.
Streckenprofil
Forststraße: 26km
Asphaltweg: 9,3km
Straße: 17,9km
Wanderweg/Pfad: 15,8km
Schieben & Tragen: 15Min.
Einkehrmöglichkeiten
Schlechtenbergalm; Steinlingalm; Altkaseralm; Eisdiele Venezia in Aschau
Übernachtungen
In Sachrang u.a. Pension Kaiserkrone, Schulstr. 15, Tel. 08057/351, www.pension-kaiserkrone.com; Haus Annapurna, Dorfstr. 23, Tel. 08057/904799, www.ayurveda-hausannapurna.de. Auf der Tour: Spitzsteinhaus, Tel. +43/(0)5373/8330, www.spitzsteinhaus.info
Etappenlänge bei Übernachtung in Sachrang:
Tag km hm
1 35,4 1285
2 33,5 1110
Roadbook für GPS Verweigerer:
0km 537m Start an der Tourist-Info in Bernau. Von dort der Aschauer Straße in nordöstlicher Richtung bis zum Mitterweg folgen. Rechts in den Mitterweg abbiegen, diesem 720m folgen und dann links in die Kreuzstraße abbiegen. Nach weiteren 190m am Ende der Straße rechts abbiegen in die Rottauer Straße. Dieser ca. 260m folgen und dann rechts abbiegen.
1,5km 575m Links abbiegen und den Weiler Bergham durchqueren. Nach 100m rechts halten und nach weiteren 80m am Ende der Straße links abbiegen. Nach 250m dem Weg um die Linkskurve herum folgen.
4,2km 576m An der Kreuzung rechts abbiegen. Nach 230m rechts halten und nach weiteren 100m links abbiegen.
5,4km 683m Den rechten Abzweig ignorieren und weiter geradeaus fahren.
6,3km 732m Den linken Abzweig liegen lassen und geradeaus weiterfahren. Bei Km7,0 wieder geradeaus fahren und den rechten Abzweig ignorieren.
7,2km 838m Rechts abbiegen und nach 150m weiter geradeaus fahren.
8,3km 923m Geradeaus weiterfahren, den linken Abzweig liegen lassen. Nach 600m den rechten Abzweig ignorieren. Nach weiteren 400m rechts abbiegen. Jetzt immer auf diesem Weg Richtung Kampenwand bleiben. An den steilen Abschnitten ist die Forststraße asphaltiert.
13,1km 1157m Man kommt aus dem Wald heraus und erreicht in der Nähe des Kampenwand-Liftstüberls freies Almgelände. Jetzt links auf den Wanderweg abzweigen und diesem weiter bergauf folgen. Nach 510m rechts weiter bergauf in Richtung Schlechtenbergalm fahren.
14,4km 1275m Man erreicht in der Nähe der Schlechtenbergalm die Teerstraße, biegt links auf diese ab und folgt ihr weiter bergauf bis zur Steinlingalm. Nach Erreichen der Steinlingalm kann man zu Fuß den Gipfel der Kampenwand in ca. 45Min. erreichen. Außerdem gibt es die Möglichkeit zur Einkehr und Rast. Danach auf dem Auffahrtweg wieder zurückfahren. In der Nähe der Schlechtenbergalm wieder auf den Reitweg abzweigen und weiter bergab fahren.
18,8km 1200m Rechts abbiegen; hier verlässt man nun den Auffahrtsweg.
20,3km 1040m Nach einigen anspruchsvollen Trailpassagen trifft man wieder auf die Forststraße der Auffahrt und folgt dieser nach links.
21,7km 1004m Man biegt rechts ab auf den Reitweg und fährt Richtung Aschau.
22,5km 939m enge links abbiegen und weiter auf dem Reitweg bleiben
23,4km 841m Geradeaus den Forstweg überqueren und weiter auf dem Reitweg bleiben.
24,3km 757m Links auf die Forststraße abbiegen und dieser Richtung Schwarzenstein folgen.
27,0km 646m Links auf den Radweg parallel zur Autostraße abbiegen und diesem folgen (kurz davor hat man den Weiler Schwarzenstein durchquert). Nach 700m rechts auf den Kiesweg Richtung Schoßrinn abbiegen. Nach 260m links auf den Radweg Priental Richtung Sachrang fahren und der Radweg-Beschilderung bis Sachrang folgen. Vor Sachrang überquert man den Autoparkplatz.
35,0km 733m Rechts abbiegen und in den Ort Sachrang fahren. Nach 310m rechts abbiegen und nach weiteren 115m links Richtung Moosbauer fahren. Nun immer der Ausschilderung »Moosbauer« folgen.
37,8km 908m Vor den Gebäuden rechts Richtung Moosbauer fahren; nach 170m links auf den Wiesenpfad abbiegen und weiter der Beschilderung »Moosbauer« folgen.
39,2km 959m Am Moosbauer vorbeifahren und weiter der Straße folgen.
39,7km 964m Rechts Richtung Spitzstein abbiegen, nach 370m links halten und weiter Richtung Spitzstein/Parkplatz Klausen fahren. Später der Beschilderung »Spitzsteinhaus« folgen.
42,5km 1255m Spitzsteinhaus. Am Haus vorbeifahren und das Rad auf dem Wanderweg zur Altkaseralm hochschieben. Am Gebäude der Altkaseralm vorbeifahren und dem beginnenden Forstweg bergab folgen.
42,9km 1237m In der Serpentine weiter geradeaus auf den Almweg fahren.
43,8km 1225m Links auf den kurzen Trail bergab fahren. Nach 80m der gut sichtbaren beginnenden Forststraße folgen.
46,2km 1172m Links der Forststraße Richtung Trockenbachtal folgen.
47,2km 1060m Weiter links bleiben Richtung Trockenbachtal.
48,6km 939m Nach Ende der Abfahrt rechts Richtung Kasalm fahren.
51,0km 1126m Rechts auf den Wiesenpfad abzweigen (davor hat man das Almgebäude umfahren). Jetzt dem Wanderweg folgen; ein kurzes Stück ist hier auch zu schieben.
51,7km 1171m An dem Almgebäude dem beginnenden Fahrweg folgen.
52,7km 1263m Auf dem Forstweg Richtung Aschau bleiben und nach 300m weiter in dieser Richtung fahren.
54,0km 1268m Den rechten Abzweig ignorieren (Nähe Schlüsseloch-Höhle).
55,2km 1119m Links der Beschilderung »Wanderparkplatz 1h« und nach 400m der Beschilderung »Hohenaschau« folgen.
56,2km 983m Option für Trailfreunde: Rechts auf den Pfad Richtung Hohenaschau fahren oder weiter auf der Forststraße in der angegebenen Richtung bleiben. Immer der Beschilderung in dieser Richtung folgen.
57,1km 968m Rechts auf den Pfad Richtung Hohenaschau abzweigen. Wer eine leichtere Abfahrt will, fährt hier weiter geradeaus in diese Richtung und hält sich nach 100m rechts bergab auf den Karrenweg. Auf der Schloßbergstraße in Hohenaschau kommen beide Routen wieder zusammen.
59,7km 678m In Hammerbach weiter dem Hauptweg bergab folgen. Nach 160m rechts abbiegen und dem Weg folgen; dieser heißt bald Zellerhornstraße – ihr weiter folgen.
60,5km 620m Rechts abbiegen auf die Schloßbergstraße. Nach 450m links auf einen Fußweg abbiegen und diesem entlang der Prien folgen. Nach 630m rechts abbiegen; nach weiteren 150m trifft man auf die Kampenwandstraße, der man nach rechts 65m folgt, um dann links in die Aufhamer Straße abzubiegen. Dieser folgt man 600m bis zu ihrem Ende und biegt dann rechts ab. Nach 26m links abbiegen und für 670m auf diesem Weg bleiben. Dann rechts abbiegen und nach 460m (Nähe Hochseilgarten) wieder links abbiegen. Nach 475m erneut links abbiegen; sowie man auf die Straße am Campingplatz »Am Moor« stößt, dieser nach rechts folgen.
64,7km 600m Rechts abbiegen und der bergauf führenden Forststraße folgen. Nach 200m der Serpentine im Wald bergauf folgen.
65,6km 724m Dem links abzweigenden Weg folgen und nach 60m rechts halten; diesem Pfad folgen. An der Kreuzung nach 700m geradeaus fahren. Nach 540m am Seiserhof dem hinter dem Gebäude entlang führenden Wanderweg folgen. Nach weiteren 450m kommt man an einer Aussichtsbank vorbei, und nach 640m stößt man auf eine Straße, der man für 320m folgt. Dann biegt man links auf einen Wanderweg ab, der nach 300m wieder auf diese Straße stößt. Der Straße weiter folgen.
68,4km 557m Links auf den Weg abbiegen und diesem folgen, bis er auf den vom Start bekannten Mitterweg stößt. Auf dem Mitterweg links zum Ausgangspunkt zurückfahren.
