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Für Marathonisti und Genießer

Länge: 65 km
Höhenmeter: 2200 hm
Level: 2

Ein- oder Zweitages Tour durch die Pfrontener Bergwelt mit einem Abstecher zum Alatsees

Biken in Angesicht des Aggensteins

Die Strecke folgt in weiten Teilen dem Pfrontener Bikemarathon, wird dann aber sehr schön zum Alatsee und Weißensee hin verlängert. Ein Höhepunkt ist der Übergang an der Bergstation des Breitenbergs unter dem imposanten Aggenstein. Landschaftlich abwechslungsreich, ist diese Tour vor allem für Liebhaber gut befestigter Forststraßen und toller Aussichten bestens geeignet.

Alatsee und im Hintergrund Neuschwanstein oberhalb der Wolken

Mord am Alatsee – der schrullige Kommissar Kluftinger klärt diesen nach einigen Verwicklungen natürlich auf. Die Spur des toten Tauchers führt ihn zu ehemaligen Wehrmachtsoldaten, versteckten Schätzen der Nazis und alten Gelübden …
Der wunderschöne Alatsee ist besonders wegen seiner leuchtend roten Schicht von Purpur-Schwefelbakterien in 15–18Metern Tiefe bei Wissenschaftlern bekannt. Oberhalb dieser Bakterienschicht ist der See sauerstoffreich, darunter fast sauerstofflos. Der See wurde schon oft Gegenstand mysteriöser Spekulationen: Seien es verborgene Schätze der Nationalsozialisten oder ungeklärte Todesfälle oder sei es der Mythos vom »Blutenden See« – Mysteriöses weckt das Interesse der Zeitgenossen weit mehr als die schnöde Wahrheit. Und das obwohl diese Wahrheit am Alatsee alles andere als schnöde ist: Geradezu idyllisch wirkt dieses Überbleibsel des Lechgletschers an der Grenze zu Österreich. So bietet der See am Ende dieser Tour ein entspanntes Après-Tret-Programm, und wer möchte, kann vom See aus noch einen Abstecher zur Salober-Alm machen, um die Aussicht auf den Alatsee mal von oben zu genießen. Der wahre »Chiller« wird aber am Alatsee bleiben, sich auf der Wiese am westlichen Ufer ein gemütliches Plätzchen suchen und den Rest des Tages ohne Anstrengungen verbringen. Oder er fährt zum Hotel-Restaurant Alatsee am östlichen Ufer und lässt sich dort mit köstlichen Speisen – die Köchin ist eine Schülerin vom Meister Schubeck – verwöhnen.

Dank der Lifte wird die Abfahrt stellenweise zu einem „Fussgänger-Slalom“

Doch bevor sich der Bergradler dieser Idylle hingeben kann, muss er sie sich erst mal verdienen – denn die Runde verläuft zum größten Teil auf der Strecke des Pfrontener Bikemarathons.
Die Fahrt beginnt mit einigen allzu leicht scheinenden Kilometern, bis in Pfronten-Kappel der knüppeldicke Anstieg zur Kappeler Alp erfolgt. Der Weg ist sogar asphaltiert, aber elendig steil. Typisch Allgäu fährt man meist über freies Gelände und erlebt so den Gewinn an Höhe ganz direkt mit dem entsprechenden Gewinn an Aussicht. Nach dem Alpspitzsattel ist der erste Berg bezwungen, und die Tour führt nun mit einer langen Abfahrt ins romantische Tal der Vils. Bei der Vilstaler Säge – früher wurde hier mit Wasserkraft ein Sägewerk betrieben – besteht die Möglichkeit der Einkehr.

„MTB Schiebestrecke“ schreiben gut meinende Gemüter auf ein Schild an dieser Passage

Die folgende Auffahrt zu einer sonnigen Wiese ist nicht so steil wie der erste Anstieg und ist auch der kürzeste Anstieg dieser Tour. Die Abfahrt beginnt am Schild »MTB-Schiebestrecke«, und wirklich liegen dann auch einige lose Brocken auf dem nach wie vor breiten Forstweg. Sicherlich kann man sich vorstellen, dass diese Passage, wenn sich hier ein geschlossenes Rudel Marathonisti im Kampf um die Hundertstelsekunden hinabstürzt, unfallträchtig ist. Für den gelassen und gemächlich fahrenden Biker stellt sie aber keine Schwierigkeit dar – eine gewisse Bike-Beherrschung natürlich vorausgesetzt.
Dann ist auch schon die Fallmühle, das Ziel der ersten Etappe dieser Runde erreicht.

oberhalb der Kappeler Alp

Am nächsten Morgen steht die Auffahrt zum Breitenberg im Drehbuch dieser Tour. So kurbelt man, wieder auf besten Forststraßen, dem Skigebiet entgegen. Sicherlich wird der Biker am Breitenberg keine Einsamkeit vorfinden, denn die Kunden der Seilbahn wandern dort kreuz und quer auf all den Wegen. Es ist auch kein Wunder, denn schon allein der Anblick des die Szenerie beherrschende Klotzes des Aggenstein rechtfertigt alle Mühen!
Am Übergang bei der Bergstation der Liftanlage öffnet sich der Blick in die Ebene von Füssen. Mit der Seen Landschaft vor Augen, macht sich der Biker dann an die Abfahrt – vorsichtig, denn der Weg ist steil, und die viele Wandersleut’ mit Kind, Kegel und Hund wollen umsichtig umschifft werden!
Abends, wenn die Lifte die letzten Touristen ins Tal geschaufelt haben und das Gebrumme der Stahlseil-Anlagen endet, kehrt Ruhe zu Füßen des mächtigen Aggenstein ein. Wohl dem Bergradler, der in den frühen Abendstunden in diese Szenerie hineinradelt und vielleicht auf der Hochalphütte sein Quartier gebucht hat. Bei den netten Wirtsleuten plaudernd auf der Terrasse sitzend ein Abendessen genießen und die Füssener Landschaft im Blick – Wow!

Apfelstrudel mit Aussicht an der Hochalphütte

Diese abendliche Bergidylle ist der Lohn für den, der die vielen Höhenmeter am ersten Tag absolviert und bis zum Breitenberg geradelt ist. Außerdem steht ihm dann ein geruhsamer zweiter Tag bevor, der die Strapazen der ersten Tour vergessen lässt. Gelassen rollt man nach einem ausgiebigem Frühstück zur Talstation, wo bereits die ersten zahlenden Gäste bereitstehen, um zum Gipfel hinaufgefahren zu werden. Weiter geht’s dann über die österreichische Grenze nach Vils. Kurz danach erreicht man den Alatsee und hat nun alle Zeit der Welt, um sich ein eigenes Bild von den »Schätzen« des Sees und seinem Mythos zu machen. Oder man genießt einfach das tolle Bergwasser mit dieser doch sehr eigenen Stimmung. Unruhige Geister werden sicherlich noch einen Abstecher zur Salober Alm machen und so ihr persönliches Höhenmeter-Konto dieser Tour um 200 erhöhen.
Die abschließende Fahrt am Weißensee kann die Eindrücke des verwunschenen Alatsees nicht mehr toppen, und so kurbelt der Bergradler ganz gemütlich am doch sehr schönen See entlang. Schilfbewachsene Ufer und kleine Badebuchten begleiten ihn auf seinem Weg zurück zum Ausgangspunkt. Natürlich kann man auch im Weißensee hervorragend schwimmen, am Ufer sitzen oder eines der Strandcafés besuchen – würde man auch machen, hätte man nicht gerade den Alatsee so ausgiebig genossen.

der Uferweg am Alatsee

ANFAHRT
Von München die A96, dann die A7 und an der Anschlussstelle Füssen auf die B310. Dieser bis zum nordwestlichen Ende des Weißensees folgen und hier beim Seeschwimmbad und dem Wasserwachtgebäude parken. Die Tour beginnt an der B310.

Erlebnis
Diese Marathonrunde verläuft überwiegend über Asphaltwege und Forststraßen, Der Reiz liegt in der beschaulichen Fahrt durch unterschiedliche Landschaften und Dörfer rund um Pfronten. Trailfreunde werden von diesen Strecken enttäuscht sein.
An landschaftlichen Höhepunkten sind vor allem der Aggenstein, die Aussicht von der Bergstation des Breitensteins und der mystische Alatsee zu nennen.

Kultur Burg Falkenstein (Infos dazu unter www.burgenregion.de) eine interessante Ruine in phantastischer Lage
www.pfronten.de/kultur; außer den üblichen Darstellungen des bäuerlichen Lebens bereichern die Hinterlassenschaften des Königs LudwigII. diese Region (siehe Tour 13).

Einkehr
Kappeler Alp; Sportheim Böck; Vilstalsäge; Hochalphütte und andere Lokalitäten im Gebiet der Bergbahnen; Restaurant Schwarzer Adler in Vils; Hotel-Restaurant Alatsee; diverse Betriebe am Weißensee

Übernachtungen: In Pfronten u.a. Fallmühle, Achtalstr. 62, Tel. 08363/481, www.fallmuehle.de. Hochalphütte, Auf dem Breitenberg, Tel. 08363/1654

Etappenlänge bei Übernachtung in der FallmühleTag     km      Hm
1         34,4   1160
2         31,3   1040

Streckenprofil
Forststraße: 34,5km
Asphaltweg: 16,3km
Straße: 10,6km
Pfad, Wanderweg: 4,3km
Schieben & Tragen: evtl. wenige Meter sehr steil bergauf am Alpspitzsattel

Hinweis
Am ersten Tag bis zur Hochalphütte fahren – dann hat man eine schöne Bergübernachtung und am zweiten Tag viel Zeit fürs Baden in Alat- und Weißenseee. Allerdings sind dann am ersten Tag 1900Hm/44,6km zu bewältigen.

Pause am Alatsee

Roadbook für GPS Verweigerer

0km      791m  Der B310 (Pfrontener Straße) für 150m folgen, dann rechts abbiegen in die Straße Alte Steige. Dieser 30m nach links folgen und nach weiteren 210m rechts halten. Nun immer auf dieser Straße in Richtung Pfronten-Meilingen bleiben. Im weiteren Verlauf unterquert der Radweg die B310 und führt in Fahrtrichtung linksseitig entlang der Bundesstraße nach Pfronten; weiter dem Radweg folgen.

4,3km    898m In der Nähe des Kreisverkehrs dem Radweg links nach Pfronten folgen. Immer entlang dieser Straße – später auf dieser Straße – bis zur Kreuzung in Pfronten fahren.

5,9km    858m  Pfronten. An der Kreuzung rechts abbiegen und nach 45m links in die Dr.-Hiller-Straße fahren. Nach weiteren 250m rechts abbiegen in sie Straße Am Angerbach und ihr für 490m folgen; dann rechts auf den kleinen Fußweg abbiegen. Nach 150m rechts in die Peter-Heel-Straße fahren und dieser für 730m bis zur Kreuzung in Röfleuten folgen.

7,6km    887m Röfleuten. Rechts Richtung Nesselwang abbiegen und nach 480m dem Radwegzeichen nach links folgen.

9,0km    898m Links abbiegen Richtung Pfronten-Kappel. Der Ausschilderung des MTB-Marathons folgen und auf diesem Weg oberhalb der Ortschaft Kappel entlangfahren. Den rechten Abzweig nach 250m ignorieren und ebenso die späteren Abzweige nach rechts in die Ortschaft Kappel liegen lassen.

10,1km   908m Links Richtung Kappler Alp abbiegen. Man passiert die Freizeitanlage und den Parkplatz des Waldseilgartens. Dieser Straße nun immer bergauf folgen (Beschilderung »Kappler Alp«).

13,9km  1338m Kappler Alp; Einkehrmöglichkeit, ggf. Matratzenlager verfügbar. Vor dem Gebäude der Kappler Alp führt der Weg um eine Linkskurve herum weiter bergauf.

14,4km  1402m Links Richtung Alpspitzsattel abbiegen und nach 320m links und nach weiteren 50m rechts Richtung Alpspitzsattel fahren. Nach nochmals weiteren 680m links bergab Richtung Gundhütte/Dinserhütte fahren. Nach kurzer Abfahrt folgt ein sehr steiles Wegstück bergauf, ehe man bei der privaten Fichtel-Hütte auf der beginnenden Fahrstraße bergab fährt. Nun immer auf dieser Forststraße bleiben und dabei alle Abzweigungen ignorieren.

16,5km  1479m Der Straße um die Serpentine (Linkskurve) herum Richtung Vilstal/Gundhütte folgen. Immer weiter auf dieser Forststraße bleiben.

22,1km  1197m Der Straße um die Rechtskurve (Serpentine) herum folgen. Immer weiter auf dieser Straße bis ins Tal der Vils und dort weiter an der Vils entlang fahren.

27,0km    905m Vilstalsäge. Nach 650m rechts über die Brücke abzweigen und auf den vor den Gebäuden beginnenden Weg links abbiegen. Der Weg führt anfangs kurz bergauf und folgt dann wieder der Vils.

28,9km    886m Rechts bergauf Richtung Bärenmoosalpe fahren. Jetzt immer in dieser Richtung bleiben (MTB-Marathon-Beschilderung).

32,8km   1188m Links halten Richtung Fallmühle/Achtal.

34,0km     965m An der Straße links abbiegen und ihr für 90m bergab folgen, dann links abbiegen Richtung Fallmühle; nach weiteren 390m hat man die Fallmühle erreicht (Einkehr-/Übernachtungsmöglichkeit). Zur Weiterfahrt diese 390m wieder zurückfahren und die Straße überqueren. Man folgt nun dieser Asphaltstraße am Fluss entlang weiter bergauf Richtung Breitenberg. Später mündet die Straße in die Autostraße; dieser auf dem Radweg weiter bergauf folgen.

37,9km    1035m Links auf die Forststraße Richtung Breitenberg abzweigen und dieser in der genannten Richtung stets folgen (Ausschilderung »MTB-Marathon«).

43,7km    1670m Am höchsten Punkt erreicht man das Skigebiet. Nun für die Abfahrt geradeaus in Richtung Kissinger Hütte/Aggenstein fahren.

44,8km    1496m An der Hochalphütte der Forststraße weiter bergab Richtung Reichbachklamm/Talstation folgen. Jetzt immer dieser Beschilderung bis zur Talstation der Breitenbergbahn folgen, wo man die Autostraße erreicht.

51,6km      840m Bei der Talstation rechts auf den Radweg parallel zur Straße Richtung Ruine Vieleck fahren und der Straße über die Grenze nach Österreich hinweg bis nach Vils folgen.

56,1km      828m In Vils beim Restaurant Schwarzer Adler links abbiegen (Beschilderung »Klettergarten« und später »Alatsee«). Nun immer der Beschilderung »Alatsee« folgen. Nach 790m links abbiegen und dann nach 490m rechts auf den Kiesweg Richtung Alatsee fahren. Nach kurzer Auffahrt überquert man am höchsten Punkt des Weges die Landesgrenze und fährt geradeaus bergab zum Alatsee. Hier folgt man rechts dem Uferweg um den östlichen Teil des Sees herum.

58,4km      870m Hotel-Restaurant Alatsee. Weiter der Straße am Ufer entlang folgen. Nach 325m kommt die Abzweigung zur bewirtschafteten Salober Alm – diese Stichtour ist wegen der Aussicht von der Alm auf Tannheimer Berge und Allgäuer Alpen empfehlenswert; dazu der Beschilderung zur Alm folgen.

60,1km     1080m Salober Alm. Nach der Abfahrt von der Alm an der Kreuzung am Alatsee der Autostraße über den Parkplatz und dann bergab zum Weißensee folgen.

62,9km       796m Auf den Radweg Richtung Pfronten links abbiegen und nach 440m in die genannte Richtung fahren. Nun auf dem Uferweg am Weißensee entlang zum Ausgangspunkt zurückradeln.

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